Ausstiegsberatung
Gemeinsam das Ende zum Anfang machen
Sein Leben zu ändern ist nie einfach. Leichter wird es, wenn man dabei unterstützt wird. Die Berater/-innen der Ausstiegsberatung des konex begleiten seit Jahren Menschen, die sich einer extremistischen Gruppe/Szene oder Ideologie zugehörig fühlen und sich daraus lösen möchten. Wir zeigen mit unserer unkomplizierten, praktischen und kostenlosen Hilfe wie ein sicherer Ausstieg gelingen kann.
Häufig gestellte Fragen
Wer kann sich an die konex Ausstiegsberatung wenden?
Melden können sich alle Personen, die sich von radikalen politischen oder religiösen Ansichten und Ideologien distanzieren wollen und dabei Unterstützung benötigen.
Außerdem richtet sich das Beratungsangebot an Angehörige bereits radikalisierter oder sich radikalisierender Personen und an Fachkräfte, die unterstützen wollen. Weiterführende Informationen zu diesem Angebot finden Sie im Bereich Umfeldberatung.
Ist die Beratung kostenfrei?
Ja, das Beratungsangebot ist kostenfrei. Das gilt auch für Angehörige und Fachkräfte.
Wo findet die Beratung statt?
Das erste Treffen findet in der Regel in Ihrer Nähe statt. Weitere Treffen vereinbaren Sie dann örtlich und zeitlich mit unseren Berater/-innen.
Wie läuft so eine Beratung ab?
Jede Lebensgeschichte ist anders. Wir nehmen uns Zeit, Sie kennenzulernen und entwickeln dann gemeinsam einen Plan für einen sicheren und auf Sie zugeschnittenen Ausstieg. Sie können Themen einbringen und bestimmen das Tempo selbst. Dabei richtet sich unser Blick vor allem in die Zukunft. Wichtig ist uns, einen vertrauensvollen Rahmen zu schaffen, in dem wir uns offen und konstruktiv austauschen können. Weitere Informationen zum Ablauf der Beratung finden Sie hier.
Mit wem habe ich es da zu tun?
Unser Beraterteam ist interdisziplinär und greift auf mehrjährige Erfahrung in der Ausstiegsberatung zurück. Wir beraten in Zweierteams, die entsprechend der individuellen Anforderungen zusammengesetzt werden.
Wie lange dauert so eine Beratung?
Ein Ausstiegsprozess kann nach unserer Erfahrung mehrere Jahre dauern. Dennoch, jeder Fall ist anders. Wir entscheiden gemeinsam, wann Sie Ihr Ziel erreicht haben. Dabei wird von Ihnen nicht erwartet, dass Sie von Anfang an all Ihre Einstellungen radikal ändern. Sie müssen aber die Motivation mitbringen, Dinge anpacken und verändern zu wollen.
Was sind die Ziele der Beratung?
Unser Ziel ist Ihre Straffreiheit und die Bewältigung eines eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Lebens außerhalb der Szene. Dazu müssen Sie sich dauerhaft von Ihrem radikal politischen oder radikal religiösen Umfeld lösen. Wir sind uns bewusst, dass dies schwer sein kann. Deswegen begleiten wir Sie Schritt für Schritt auf diesem Weg und formulieren gemeinsam mit Ihnen erreichbare Ziele.
Werden Informationen aus der Beratung weitergegeben?
Grundlage unserer Beratungsgespräche sind ein vertrauensvoller Rahmen. Inhalte der Gespräche geben wir nicht an Dritte weiter, es sei denn Sie geben uns hierfür Ihr Einverständnis. Ausnahmen bilden sicherheitsrelevante Informationen und nicht abgegoltene Straftaten, die Sie uns erzählen. Hier sind wir verpflichtet, diese weiter zu melden.
Muss ich Namen „auspacken“?
Nein, wir sind ein Ausstiegsprogramm und keine Ermittlungsbehörde. Was Sie uns erzählen wollen entscheiden Sie selbst. Wichtig dabei ist uns Ihre Sicherheit und Ihr erfolgreicher Ausstieg.
Ich verbüße eine Haftstrafe. Erhalte ich trotzdem eine Beratung von Ihnen?
Wir beraten Sie sowohl in Haft als auch in der Phase nach der Entlassung. Interessierte können über Fachkräfte der Justizvollzugsanstalt oder Angehörige Kontakt zu uns aufnehmen. Wir vereinbaren dann ein persönliches und unverbindliches Treffen.
Ich bin noch nicht volljährig. Kann ich mich trotzdem an Sie wenden?
Wir beraten grundsätzlich Jugendliche ab 16 Jahre, in Ausnahmefällen auch jüngere Personen. Bei Minderjährigen ist die Einverständniserklärung der Eltern notwendig, für ein Erstgespräch ist dies nicht immer Voraussetzung. Melde Dich mit Deinem Anliegen bei uns. Dann schauen wir gemeinsam, was wir für Dich tun können.
Hat es rechtliche Konsequenzen für mich, wenn ich die Beratung abbreche?
Nein, die Beratung ist grundsätzlich freiwillig und kann von dem/der Beratungsnehmenden oder der Ausstiegsberatung jederzeit beendet werden.
ABLAUF KONEX-AUSSTIEGSBERATUNG
Bei einem ersten unverbindlichen Treffen möchten wir uns Sie und Ihre Beweggründe für den Ausstieg kennenlernen. Sie entscheiden, ob Sie sich eine Beratung mit uns vorstellen können. Der Beratungsprozess lässt sich grob in drei Phasen gliedern:
- Orientierungsphase: (2-4 Gespräche)
In dieser Phase klären wir ab, wie wir Sie am besten bei ihrem Ausstieg begleiten können. Gemeinsam besprechen wir die Grundlagen unserer Zusammenarbeit und vereinbaren erste Zielsetzungen. Hierbei orientieren wir uns stets an Ihren Bedürfnissen und individuellen Herausforderungen.
- Beratungsphase:
In der eigentlichen Beratungsphase unterstützen wir Sie dabei, die in von Ihnen gesteckten Ziele zu erreichen. Jeder Ausstiegsprozess ist anders und hat eigene Anforderungen. Unsere Hilfsangebote reichen dabei von ganz praktischen Dingen wie bspw.
- Beratung zu Ihrer persönlichen Sicherheit
- Unterstützung in Schule, Ausbildung und Beruf
- Vermittlung bei finanziellen, psychischen oder Alkoholproblemen,
bis hin zu Hilfestellungen, die Sie befähigen, ihre Denk- und Lebensweisen zu hinterfragen sowie ihr Toleranz- und Demokratieverständnis zu festigen.
- Abschlussphase:
Ein Ausstieg braucht erfahrungsgemäß Zeit. Oberstes Ziel des Beratungsprozesses ist, dass Sie auch ohne unsere Begleitung ein Leben jenseits von Straftaten und Extremismus führen können. Den geeigneten Zeitpunkt bestimmen wir gemeinsam. Selbstverständlich sind wir auch nach Ihrem Ausstieg bei konkreten Fragen und Problemen für Sie da.
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